Beitrag vom 01.02.2023

Der Haushalt als Beschützer für hilfsbedürftige Menschen

Sandra Schaumann

Neues Startup im Science Park macht es mit intelligentem Hausnotrufsystem möglich.

Aktuell sind rund 40 erfolgreiche Startups aus unterschiedlichsten Branchen im Science Park ansässig. Seit Januar 2023 gehört auch das Team der Veli GmbH dazu. 

Nach ihrem Studium an der Universität Kassel haben Tim Weiß und Jan-Peter Seevers zunächst im Zuge von Forschungsvorhaben bei Daimler und VW gearbeitet. Unabhängig voneinander waren beide in Projekten tätig, die Energiesparpotenziale in den Produktionslinien der Firmen identifizieren sollten. 

Auch Maximilian Schnettler, der mit Auszeichnung an der RWTH Aachen in Elektrotechnik und Informatik studiert hat, war vor seinem Einstieg bei Veli in der Automobilbranche. Den sicheren und gut bezahlten Job in München kündigte er jedoch, um etwas zu bewegen: „Klar, autonomes Fahren hat großes Potenzial, aber mit Veli ist ein ganzes Produkt darauf ausgelegt, Menschen zu helfen; das finde ich erfüllender.“

Als Tims Oma stürzte und mehrere Stunden hilflos und außer Reichweite ihres Notfallknopfes in ihrer Wohnung lag, hatte Tim die Idee, den Strom- und Wasserverbrauch von Seniorinnen und Senioren als Gefahrenfrühwarnsystem zu nutzen. So entstand Veli, ein intelligentes Hausnotrufsystem, das den Haushalt selbst zum Beschützer macht. Das System erkennt Gefahrensituationen, auch wenn sie vom Bewohner oder der Bewohnerin selbst nicht erkannt werden und ist dabei nahezu unsichtbar. Es befindet sich lediglich ein kleiner Auslesekopf am Strom- und Wasserzähler. Veli analysiert diese ohnehin gemessenen Gesamthaushaltsverbräuche, erkennt Haushaltsaktivitäten und prüft in Echtzeit auf Unregelmäßigkeiten. Im Bedarfsfall wird eine Meldung erzeugt und wahlweise Angehörige, Pflegende oder der Hausnotrufdienst automatisch benachrichtigt. So wird die Sicherheit alleinlebender Seniorinnen und Senioren erhöht. Außerdem werden Angehörige und Pflegedienste besser über den akuten oder sich langsam entwickelnden Unterstützungsbedarf (wie z.B. Einsamkeit, Verwahrlosung, Dehydrierung, Depression oder Demenz) über die Veli-App informiert und dadurch entlastet. Zusätzlich wird der Energieverbrauch visualisiert, so dass das Verbrauchsverhalten aktiv überwacht und Energieeinsparungen erzielt werden können.

Das Team wird ergänzt durch Wirtschaftsingenieur Manuel Schollmeier und seit Kurzem Ingenieur und Elektroniker Cornelius Freybott. Zusammen mit ihren studentischen Hilfskräften arbeiten die fünf Ingenieure an der Sensortechnik, der Serverstruktur und der Software von Veli. In ihrem Atelier im Science Park haben sie jetzt den perfekten Ort für ihre Arbeit gefunden. „Das Atelier ist ideal für unsere Vorstellung von einem guten Zusammenarbeiten“, so Mitgründer Jan-Peter Seevers.
Hier haben sie Raum für ihre Modellküche für Kund*innen, Investor*innen und ihre technischen Entwicklungen. Außerdem bietet die gute Infrastruktur und das Netzwerk des Science Parks die perfekte Umgebung zum Wachsen und für den fachlichen Austausch.

www.veli-care.de